Bei der Bewertung von Brillanten, also im Brillantschliff geschliffenen Diamanten mit mindesten 57 Facetten.
Hier kommt es bei der Bewertung auf die 4 "C" an. Diese Leiten sich ab von den englischen Bezeichnungen für Farbe, Reinheit, Größe und Proportionen.
Carat / Gewicht
Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat (englisch carat, abgekürzt ct.) angegeben. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm und wird in 100 Punkte eingeteilt. Daher wiegt ein halbes Karat 0,1 Gramm und hat 50 Punkte. Nicht zu verwechseln ist das Gewicht eines Diamanten mit seiner Größe, die zusätzlich durch die Abmessung des Diamanten und die Schliffgüte beeinflusst wird. Wichtig zu wissen: Sind alle Faktoren gleichwertig erfüllt, sind Diamanten mit einer höheren Caratzahl wertvoller als Diamanten mit geringerem Gewicht.
Das Wort Karat leitet sich vom griechischen Wort „Keration“ als Bezeichnung für die Schote des Johannisbrotbaumes ab, einem mathematischen Naturwunder: Jeder ausgewachsene Samenkern der Schote hat das gleiche Gewicht. Ein metrisches Karat entspricht exakt 0,2 Gramm. Daher wurden diese Samenkörner früher von Juwelieren als zuverlässiges Maß für das Gewicht von Gold und Edelsteinen verwendet.
Für Schmuckzwecke werden Diamanten in allen Größen verarbeitet. Brillanten ab 1/4 Karat eignen sich besonders für Solitaire-Ringe.
Colour / Farbe
Diamanten kommen in den unterschiedlichsten Farben vor. Für die Wertigkeit eines Diamanten gilt: Je farbloser der Stein, desto funkelnder und wertvoller ist er. Weißes Licht tritt im Farbspektrum des Regenbogens wieder aus. Am kostbarsten sind Diamanten in der Farbe „River” (= hochfeines Weiß), gefolgt von „Top Wesselton” (= feines Weiß) und darunter „Wesselton” (= Weiß, Standardqualität).
Je nach Labor wird die Farbe von Diamanten mit unterschiedlichen Begriffen graduiert:
River, der farbloseste, blauweiße Diamant trägt die Buchstaben D und E.
F und G bezeichnet das feine Weiß von Top Wesselton.
Diamanten mit der Farbe Wesselton sind weiß und tragen den Buchstaben H.
Inzwischen werden sogenannte Fancy Diamonds oder „Fancies“, Diamanten mit deutlicher, gleichmäßiger Färbung, als noch wertvoller gehandelt. Fancies machen lediglich ein Prozent der Weltproduktion aus. Vor allem intensiv rot und rosa gefärbte Diamanten sind dabei äußerst selten und daher teuer. Der zurzeit teuerste Diamant der Welt, ein pinkfarbener Stein im Smaragdschliff mit einem Gewicht von 24,7 Karat, wurde von einem Diamantenhändler für mehr als 46 Millionen Dollar ersteigert.
Clarity / Reinheit
Ein Diamant ist umso reiner und wertvoller, je weniger Einschlüsse er aufweist. Unter Einschlüssen versteht man eingeschlossene Mineralien, Risse oder Wachstumserscheinungen, die die optimale Lichtdurchdringung des Diamanten beeinträchtigen. Für Schmuckdiamanten ist es wichtig, dass Einschlüsse mit bloßem Auge nicht oder nicht sofort erkennbar sind. Wenn Diamanten als Kapitalanlage dienen, so ist ein höherer Reinheitsgrad besonders wichtig. Lupenreine Diamanten, die bei zehnfacher Vergrößerung keine Einschlüsse erkennen lassen, sind die reinsten Diamanten und entsprechend selten. Die offizielle Bewertung reicht von FL/IF (lupenrein) bis P3 (grobe Einschlüsse). Das Schema im Detail:
FL Flawless Frei von Einschlüssen und äusseren Merkmalen
IF Internally Flawless Frei von Einschlüssen
VVS1-VVS2 Very, Very Small Inclusions Sehr, sehr kleine Einschlüsse bei zehnfacher
Vergrößerung
VS1-VS2 Very Small Inclusions Sehr kleine Einschlüsse bei zehnfacher Vergrößerung
SI1-SI2 Small Inclusions Kleine Einschlüsse mit bloßem Auge gerade erkennbar
P1-P3 Piqué deutliche Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar
Bei kleinen Diamanten wird die Reinheit normalerweise weniger fein abgestuft. Beispielsweise wird statt VS1 oder VS2 nur noch VS angegeben oder sogar nur ein Bereich, z. B. VS-SI. Es sind allerdings auch die Einschlüsse, die den Stein zu einem Unikat machen.
Cut / Schliff
Der Schliff eines Diamanten bestimmt das Funkeln des Steines und ist damit das Kriterium, das die Schönheit eines Diamanten maßgeblich beeinflusst, denn die Proportionen sind ausschlaggebend für die Reflektion des Lichtes. Der ideale Schliff verfügt über eine außerordentliche Brillanz, beste Proportionen und Symmetrie. Beim exzellenten Schliff sind Brillanz, Proportionen und Symmetrie hervorragend. Die Brillanz sinkt über die Graduierungen „very good” (= hervorragende Brillanz), „good” (= gute Brillanz), „medium” (= etwas weniger Brillanz) oder „unusual” (= wenig Brillanz). Bei Proportionen und Symmetrie werden die Abweichungen mit sinkender Qualität des Diamanten größer.
Excellent Optimaler Schliff Bestmögliche Brillanz, keinerlei äußere Merkmale
Very Good Sehr guter Schliff Hervorragende Brillanz, wenige oder nur geringfügige äußere
Merkmale
Good Guter Schliff Gute Brillanz, einige äußere Merkmale
Fair Mittlerer Schliff Brillanz gemindert, mehrere größere äußere Merkmale
Poor Geringer Schliff Brillanz erheblich gemindert, große und/oder zahlreiche äußere
Merkmale
Jeder Diamant in einem Schmuckstück ist zu einer bestimmten Form geschliffen. Die beliebteste Form ist der Brillantschliff mit 57 Facetten. Daneben existieren zahlreiche andere Formen wie der Prinzess-, Smaragd-, Herz-, Oval-, Marquise- oder Tropfenschliff.
Beim Schliff zählt das Können des Menschen, der den Diamanten bearbeitet. Ziel des perfekten Schliffs ist die optimale Reflektion des Lichts durch die Facetten. Gut geschliffene Diamanten werfen fast das gesamte einfallende Licht zurück.